Allgemeines

Die Digitalisierung bringt Funktionen und Möglichkeiten des Internets in die reale Welt, d.h. Informationen sind jederzeit und überall in Echtzeit verfügbar und verwendbar. Dadurch können Kundenbedürfnisse schneller, einfacher und kostengünstiger befriedigt werden, indem Leistungen kundenindividuell durch modulare Leistungsbündel aus Produkt, Dienstleistung und Daten gestaltet werden. Diese Gestaltung erfolgt aufgrund der möglichen Vernetzung von Wertschöpfungsketten über Unternehmensgrenzen hinweg auf Basis gemeinsamer und relevanter Informationen

Die modularen Leistungsbündel müssen durch das Zusammenwirken verschiedener Ressourcen (bzw. Inputs) im Rahmen von Prozessen generiert werden. Klassischerweise versucht ein Prozess aufgrund des Zusammenwirkens von Input, Aktivitäten und Output planbare und reproduzierbare Ergebnisse zu liefern. Nun können sich jedoch aufgrund der modularen Leistungsb¨ndel alle drei Parameter kundenindividuell ändern. Zudem können auch die Leistungen zum Beispiel im Rahmen digitaler Ökosysteme von unterschiedlichen Parteien bereitgestellt werden.

Daher stellt sich die Frage, inwieweit klassische Prozessdefinitionen sowie Prozessmodelle für diese modulare Leistungsbündel noch Gültigkeit haben bzw. welche Anpassungen notwendig sind. Diese Frage soll im Rahmen des Fokusteams KOLB (Kundenorientierte Leistungsbündel) im Zusammenspiel zwischen Wissenschaft und Praxis diskutiert und eruiert werden, um daraus Handlungsempfehlungen für Unternehmen im Sinne der Nutzung der Chancen der Digitalisierung abzuleiten. In weiterer Folge sollen diese Handlungsempfehlungen anhand von Proof of Concepts weiter verbessert werden.